Riesling - Aroma, Geruch, Geschmack, Gesamteindruck, Bewertung
Riesling Rebe in Baden
Riesling Kontrolle im Weinkeller (Weingut Andrae-Goebel, Mosel)
Präsentkorb mit Rieslingweinen in der Pfalz (Weingut Kaiserstuhl)
Das Aroma ist ein Begriff aus der Sensorik, der den wahrgenommenen Gesamteindruck aus Geschmack und Geruch umfasst.
Unterschieden wird beim Aroma eines Weines zwischen
primären Aromen = Aromen aus den Trauben bzw. Bearbeitung vor der Gärung;
sekundären Aromen = Aromen, die durch die Gärung des Weines entstehen und
tertiären Aromen = Aromen die während des Ausbaus im Fass und in der Weinflasche entstehen. Bisher wurden über 500 Aromen bzw. Aromenvorstufen im Wein identifiziert.
Was bestimmt die Aromenvielfalt im Riesling?
Die Aromenvielfalt im Riesling wird bestimmt durch:
- Anbaubedingungen,
- Terroir,
- Jahrgang mit den entsprechenden Wetterbedingungen,
- Pflege des Weinberges/Ertragsreduzierung,
- Auswahl der Weinbeeren
- Bedingungen bei der Weinlese,
- Weinverarbeitung und alkoholische Gärung,
- Lagerung und Alterung des Weins.
Die Säuren im Riesling (u.a. Weinsäure, Äpfelsäure, Citronensäure etc.) haben einen wesentlichen Einfluss auf die sensorische Bewertung. Sie verleihen dem Wein Struktur und vermitteln einen frischen, fruchtigen Gesamteindruck.
Die fruchtigen Aromen, die beim Riesling am meisten wahrgenommen werden, umfassen Apfel, Pfirsich, Aprikose, Orange, Grapefruit, Quitte bis hin zu Ananas und Mango. Welches Aroma jeweils überwiegt ist auch vom Anbaugebiet/Terroir(Bodenbeschaffenheit) und dem Zustand/Reife des Leseguts abhängig. Vom Terroir abhängig ist auch die beim Riesling empfundene Mineralität, die von einer dezenten Mineralität, feinen Schiefernoten/Granitnoten bis zu einer konzentrierten mineralischen Tiefe reichen kann. Insbesondere Riesling Spätlesen/Große Gewächse können grandiose Fruchtaromen, Mineralität und Tiefe in sich vereinen und einen finessenreichen, erinnerungswürdigen Abgang hinterlassen.
Der höhere Säureanteil im Riesling ist auch in der Lage, einen größeren Restzuckeranteil zu "puffern", so dass auch Weine mit dezenter oder hoher Restsüße als frisch und fruchtig empfunden werden.
Weinbewertung des Rieslings
Bei der Vergabe der amtlichen Prüfnummer als auch bei den DLG Bundeswein-Prämierungen wird für einen Riesling ein 5 Punkte System (0 bis 5 Punkte, bei anderen Bewertungen auch Sterne) verwendet. Die 3 Kriterien für die Bewertung sind: Geruch, Geschmack und Harmonie.
In Deutschland und in ganz Europa ebenfalls weit verbreitet ist das 20 Punkte System mit den Kriterien: Farbe, Klarheit und Reinheit, Geruch, Geschmack und Gesamteindruck.
International hat auch das 100 Punkte System (50-100 Punkte), das insbesondere von dem Weinkritiker Robert Parker populär gemacht wurde, eine hohe Bedeutung. Riesling-Weine mit Bewertungen von 90 und mehr Punkten verkaufen sich " fast von selbst". Riesling-Weine mit 95 und mehr Punkten sind für den "normal verdienenden" Weinfreund/Weinfreundin nicht mehr bezahlbar.
Die eigene Bewertung, das eigene Genussurteil ist durch nichts zu ersetzen!
Jeder Weinkritiker hat sein eigenes Bild eines idealen Rielings, der durchaus nicht mit dem Urteil anderer Weinkritiker und auch nicht mit Ihrem persönlichen übereinstimmen muss. Auch die "Begleitumstände" haben Einfluss auf den Weingenuss. Durch das Aromenzusammenspiel mit einem passenden Gericht kann ein Riesling in der Gunst stark steigen, aber auf der anderen Seite auch stark abfallen. Auch der Einfluss der jeweiligen Stimmung, bei der ein Riesling getrunken wird, sollte nicht unterschätzt werden.
Jeder Mensch ist ein Individuum mit einem persönlichen Geschmacksbild. Deshalb sollte Ihre persönliche Bewertung eines Riesling-Weines, Ihr Genussurteil entscheidend sein.
Mehrfach probieren und testen ist der beste Weg, wie Sie ihre Lieblings-Rieslingweine herausfinden. Eine gute Gelegenheit zum Finden Ihres persönlichen Lieblingweines bieten unsere Probierpakte.