Autofahren nach einem Glühwein

Wenn es draußen kälter wird, startet offiziell die Glühweinsaison. Sowohl auf dem Weihnachtsmarkt als auch auf anderen öffentlichen Veranstaltungen gehört das weinhaltige Heißgetränk zu einem der unangefochtenen Klassiker. Doch wer danach noch fahren möchte, sollte ihn mit Vorsicht genießen. Die meisten Glühweinfans scheinen dabei gänzlich zu vergessen, wie viel Alkohol in dem mit Gewürzen angereicherten roten und weißen Wein steckt.

Bild: Autofahren bei Glühwein am Steuer?
Bildquelle: man64  * https://depositphotos.com/de/photos/autofahren.html?filter=all&qview=197905166

Ob man nach einem Becher Glühwein noch sorgenfrei ins Auto steigen und selbst fahren kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist hier zum Beispiel, ob man einen reinen Glühwein trinkt oder diesen mit weiterem Alkohol wie Amaretto anreichert. Eine wichtige Rolle spielen aber auch individuelle Aspekte wie Körpergröße, Gewicht und der individuelle Gesundheitszustand. Generell gilt: Solange der individuelle Promillegehalt unter der Marke von 0,5 liegt, ist das Autofahren auch nach einem Glühwein noch ohne Bedenken möglich.

Welche Mythen ranken sich um den Konsum von Glühwein?

Die einen oder anderen Mythen sind heute noch rund um den Glühwein bekannt. So gilt gemeinhin, dass warme alkoholhaltige Getränke schneller ins Blut gehen als ein klassischer kalter Wein. Der menschliche Körper absorbiert warme Getränke leichter als kalte. Die Temperatur regt die im Magen-Darm-Trakt vorhandene Durchblutung an und sorgt dafür, dass die Alkoholaufnahme deutlich beschleunigt wird. Ebenso werden warme Getränke von den im Mund und Magen befindlichen Schleimhäuten schneller aufgenommen, wodurch der Alkohol im Blut schneller Wirkung zeigt.

An sich verfügt Glühwein zwar über einen geringeren Alkoholgehalt als andere Getränke. Trotzdem sorgt dieser schnell für einen deutlichen Promilleanstieg, sodass infolge des Glühweinkonsums Unfälle keine Seltenheit sind.

Eine Sonderrolle nimmt Glühwein übrigens bei den Kopfschmerzen ein, die der Konsum verursachen kann. Immer wieder berichten Glühweinfans, dass das weinhaltige Heißgetränk bei ihnen zu beinahe unausstehlichen Kopfschmerzen geführt hat. Das hat einen ganz besonderen Grund. Die Inhaltsstoffe des Glühweins, zu denen allen voran Zucker und auch verschiedene Aldehyde gehören, entziehen dem Gehirn wichtigen Sauerstoff. Der fehlende Sauerstoff sorgt dafür, dass sich die Betroffenen schneller müde fühlen und von Kopfschmerzen berichten. Auch das allgemeine Wohlbefinden verschlechtert sich dadurch.

Seine Popularität hat der Glühwein in der kalten Jahreszeit noch einem weiteren Aspekt zu verdanken. So soll er, egal ob rot oder weiß, von innen wärmen und lästiges Frieren auf dem Weihnachtsmarkt vermeiden. Doch dies gilt es mit einem gesunden Maß an Vorsicht zu genießen. Tatsächlich kann Glühwein dafür sorgen, dass der Körper von innen aufgewärmt wird und das Kältegefühl damit verschwindet. Das funktioniert aber nur bei einem bis maximal zwei Gläsern. Danach lässt das Heißgetränk eher schneller frieren. Der Glühweinkonsum weitet die Hautgefäße und kurbelt die Durchblutung an. Die Folgen sind fatal: Körperwärme geht dadurch schneller verloren, wodurch das Kältegefühl rascher zurückkommt. Wer sich also auf dem Weihnachtsmarkt mit einem heißen Getränk wirklich aufwärmen möchte, greift am besten auf einen heißen Kakao zurück.

Wie viele Promille sind erlaubt?

In Deutschland gilt die Grenze von 0,5 Promille. Bis zu dieser darf auch nach dem Alkoholkonsum ohne Einschränkungen Auto gefahren werden. Danach muss mit Sanktionen gerechnet werden. Abhängig davon, wie hoch der Alkoholgehalt dann tatsächlich ist, kann es sich nur um ein Bußgeld, um Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot handeln. Mit mehr als einem Bußgeld müssen vor allem Wiederholungstäter rechnen.

In den letzten Jahren wurden die Strafen bei Verstößen gegen die Promillegrenze deutlich härter gestaltet. Wer zum ersten Mal gegen die Grenze verstößt, muss neben einem Bußgeld in Höhe von 528,50 Euro mit zwei Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot rechnen. Letzteres erstreckt sich meist über einen Monat.

Wer dagegen schon beim zweiten Mal ertappt wird, muss ein Bußgeld von 1.053,50 Euro zahlen und erhält ebenso zwei Punkte. Da es sich um einen wiederholten Vorfall handelt, umfasst das Fahrverbot hier drei Monate. Beim dritten Mal steigt das Bußgeld noch einmal an, die restlichen Strafen behalten ihren genannten Umfang. Das Bußgeld umfasst dann 1.578,50 Euro. Ging von dem Alkoholkonsum eine Gefährdung des Straßenverkehrs aus, wird der Führerschein entzogen. Des Weiteren drohen Geld- und Freiheitsstrafen.

Ist das Autofahren nach dem Genuss von Glühwein erlaubt?

Ob das Autofahren nach dem Genuss eines Glühweins noch erlaubt ist, hängt im Wesentlichen davon ab, für welchen Alkoholgehalt der Weihnachtsklassiker sorgt. Der Alkoholgehalt von Glühwein schwankt stark und bewegt sich je nach Hersteller und Rezept zwischen 8,8 und 13,1 Prozent. Basierend auf dieser Angabe hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ermittelt, dass in einem Glas Glühwein mit 250 Millilitern rund 18 Gramm purer Alkohol steckt. Der Körper ist dazu in der Lage, pro Stunde etwa 0,1 Gramm Alkohol wieder abzubauen. Das entspricht rund 0,1 bis maximal 0,2 Promille.

Ob nach einem Glas Glühwein die magische Promillegrenze von 0,5 schon überschritten wird, hängt aber nicht nur vom Alkoholgehalt des Glühweins, sondern auch von folgenden persönlichen Faktoren ab:

1. Größe
2. Alter
3. Gewicht
4. Geschlecht

Selbst bei der gleichen Menge Glühwein, den unterschiedliche Personen trinken, kann der Promillegehalt im Anschluss stark variieren.

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