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Wein-News im Oktober 2024 vom 25.10.2024
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Betrunken als Beifahrer

Wer bei einer geselligen Runde, einer Familienfeier oder einer Party trinken möchte und vielleicht schon vorher weiß, dass er über die Stränge schlägt, kann sich von einem Taxi nach Hause fahren lassen. Paare oder Freunde einigen sich oft darauf, dass einer der beiden trinken darf und der andere nüchtern bleibt, um zu fahren. Autofahrer müssen nicht generell auf ein Glas Wein oder Bier verzichten, wenn sie die Null-Promille-Grenze nicht überschreiten. Wer zu viel getrunken hat, muss als Beifahrer einiges beachten. Beifahrer müssen nicht grundsätzlich nüchtern sein.



Bild: Darf ein Beifahrer während der Autofahrt Alkohol trinken?
Bildquelle: vova130555@gmail.comhttps://depositphotos.com/de/similar-images/32087179.html?qview=168001220

Müssen Beifahrer grundsätzlich nüchtern sein?

Beifahrer müssen nicht grundsätzlich nüchtern sein, doch gibt es Situationen, in denen es sinnvoll ist, nüchtern zu bleiben. In Ausnahmefällen müssen Beifahrer nüchtern sein.

Für Beifahrer ist es nicht verboten, Alkohol zu trinken. Auch wenn ein Beifahrer betrunken ist, stellt das nicht unbedingt ein Problem dar. Autofahrer sollten jedoch beachten, dass von einem betrunkenen Beifahrer, der sich nicht mehr unter Kontrolle hat, eine Gefahr ausgehen kann. Das ist der Fall, wenn der Beifahrer auf dem Beifahrersitz mitfährt. Er kann beispielsweise dem Fahrer ins Lenkrad greifen oder durch eine unkontrollierte Bewegung eine Gefahr darstellen. Um das zu vermeiden, sollte der betrunkene Beifahrer besser auf der Rückbank Platz nehmen.

Was Autofahrer bei einem betrunkenen Beifahrer beachten sollten

Ein betrunkener Beifahrer ist ein vermeidbares Risiko und kann den Kraftfahrer durch sein Verhalten stören. Der Kraftfahrer ist in seiner Konzentration stark gefordert. Ist ein Beifahrer betrunken und schläft er schnell ein, ist er ungefährlich. Das ist jedoch nicht immer garantiert. Ein betrunkener Beifahrer überdenkt seine Konsequenzen nicht und hat sich nicht unter Kontrolle.

Autofahrer, die einen betrunkenen Beifahrer mitnehmen, sollten einige Sicherheitsvorkehrungen treffen:

  • angetrunkene Person nur auf der Rückbank mitfahren lassen
  • darauf achten, dass sich die Person anschnallt
  • Kindersicherung aktivieren, damit die Person die Tür nicht öffnen kann
  • auf die Alkohol-Reaktionen wie Erbrechen vorbereitet sein und Taschentücher, Beutel und Wasser mitnehmen

Auch dann, wenn die betrunkene Person auf dem Rücksitz mitfährt, können unvorhergesehene Gefahren von ihr ausgehen. Die Person kann beispielsweise wild um sich schlagen oder unter Platzangst leiden. In solchen Situationen sollte der Fahrer die Fahrt möglichst schnell abbrechen, um Gefahren zu vermeiden. Autofahrer müssen damit rechnen, dass die betrunkene Person erbricht. Die Autofahrt kann das begünstigen.

Wenn Beifahrer nüchtern bleiben müssen

Beifahrer müssen dann nüchtern bleiben, wenn sie Begleitpersonen von minderjährigen Fahranfängern sind. Es ist erlaubt, mit 17 Jahren den Führerschein zu erwerben und zu fahren, wenn es sich um Begleitetes Fahren handelt. Die Begleitperson muss mindestens 30 Jahre alt und mindestens fünf Jahre lang im Besitz eines Führerscheins der Klasse B sein.

Für die Begleitperson als Beifahrer gilt die 0,5-Promille-Grenze. Der Beifahrer darf also höchstens ein Glas Wein trinken. Empfohlen wird jedoch, dass er komplett auf Alkohol verzichtet und mit gutem Beispiel vorangeht, da für Führerscheinneulinge die Null-Promille-Grenze gilt.

Strafe für betrunkene Beifahrer

Für betrunkene Beifahrer droht keine Strafe. Nur dann, wenn der Beifahrer betrunken ist und als Begleitperson eines minderjährigen Führerscheinneulings mitfährt, muss er mit einer Strafe rechnen. Für den betrunkenen Beifahrer als Begleitperson droht eine Geldstrafe. Zusätzlich kann er mit zwei Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot von ein bis drei Monaten belegt werden.

Auch minderjährige Führerscheinneulinge, die mit einer betrunkenen Begleitperson fahren, riskieren eine Strafe. Sie können mit einem Ordnungsgeld von 70 Euro und einem Punkt in Flensburg sanktioniert werden. Der erst kürzlich erworbene Führerschein wird in der Regel widerrufen. Eine Sperrfrist tritt ein. Erst nach Ablauf dieser Frist darf ein neuer Führerschein erworben werden.

Haftung bei einem Unfall durch einen betrunkenen Beifahrer

Wer als Kraftfahrer eine betrunkene Person mitnimmt, muss keine Strafe befürchten. Allerdings muss der Kraftfahrer dafür sorgen, dass von der betrunkenen Person keine Gefahr ausgeht. Anders sieht es bei einem Unfall aus, wenn der Fahrer nüchtern und der Beifahrer betrunken ist. Den betrunkenen Beifahrer trifft keine Schuld, da er sein Verhalten nicht unter Kontrolle hat. Er muss keine Strafe befürchten.

Auch wenn es aufgrund des unkontrollierten Verhaltens des Beifahrers zu einem Unfall kam, trägt der Fahrer die Verantwortung. Der Fahrer muss dafür sorgen, dass er nicht durch vermeidbare Störungen von der Fahrt abgelenkt wird. Welche Strafe bei einem Unfall droht, hängt von dessen Schwere ab. Die Versicherung kann ihre Leistung kürzen oder verweigern. Wird der Beifahrer bei dem Unfall verletzt, kann der Fahrer zur Zahlung eines Schmerzensgeldes aufgefordert werden.

Bei einem Unfall durch einen nüchternen Fahrer und einen betrunkenen Beifahrer ist die Lage kompliziert. Es kommt darauf an, was sich im Fahrgastraum ereignet hat. Versicherungen können individuell entscheiden, ob sie für den Schaden aufkommen.

Sorgfaltspflicht des Beifahrers

Wie sieht es aus, wenn der Beifahrer nüchtern ist oder nur ein Gläschen Wein getrunken und die 0,5-Promille-Grenze nicht überschritten hat, aber der Fahrer betrunken ist? Kommt es zu einem Unfall, riskiert der nüchterne Beifahrer mitunter seinen Führerschein. Er hat gewusst, dass der Fahrer nicht mehr fahrtüchtig ist, und trägt die Mitschuld. Er trägt die Sorgfaltspflicht und hätte sich über die Fahrtüchtigkeit des Fahrers informieren müssen.



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